Auszubildende werden zu Influencern auf der IdeenExpo 2024

Spannende Einblicke in die Berufsbilder der Branche mit neuen Exponaten

07. Juni 2024

Vom 8. bis 16. Juni 2024 findet in Hannover die IdeenExpo statt.

Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) ist auf der IdeenExpo 2024 als Gemeinschaftsstand mit der DMK Group, frischli Milchwerke GmbH, Uelzena eG und dem Fachverband der Milchwirtschaftler in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt e.V. vertreten.

Schülerinnen und Schüler haben an dem Gemeinschaftsstand die Möglichkeit, sich über Ausbildungsmöglichkeiten in der Milch- und Molkereibranche zu informieren. Viele spannende Berufsbilder machen die Perspektiven der Branche sichtbar: Von Milchwirtschaftlichen Laboranten über Milchtechnologen bis hin zu vielseitigen Bachelor- und Master-Studiengängen. Beim Sensorik-Panel können Interessierte vor Ort ihre sensorischen Fähigkeiten testen und erfahren, wie u. a. die Qualität von Milch, Joghurt und Käse geprüft wird. Technikbegeisterte lernen erstmals in 2024 an einer Mischanlage kennen, wie das Anmischen verschiedener Zutaten in einer Molkerei funktioniert. Im Team oder alleine kann abschließend noch das eigene Milch-Wissen zu Ernährung, Nachhaltigkeit und Tierwohl über das Tool Kahoot! getestet und tolle Preise gewonnen werden.

Das „Milchland Niedersachsen“ finden Sie auf der IdeenExpo 2024 in der Halle 6, Stand EW-06, der durch ein schwarz-bunt geflecktes Flying-Banner nicht zu übersehen ist. Das gesamte Team freut sich auf Ihren Besuch! Der Eintritt ist frei.

Für einen intensiveren Einblick in die vielseitigen Berufsbilder der Milch- und Molkereibranche zeigen Frau Prof. Dr.-Ing. Saskia Schwermann und Frau Prof. Dr. Corina Jantke aus der Abteilung Bioverfahrenstechnik von der Hochschule Hannover auf, welche Studienmöglichkeiten die Hochschule Hannover für Interessierte bietet. Die Hochschule Hannover ist mit ihrem Mitmachprogramm in der Halle 9 vertreten.

Frau Prof. Dr.-Ing. Schwermann, welche milchwirtschaftlichen Studiengänge bietet die Hochschule Hannover an und wie hoch ist bei diesen der Praxisanteil?

Frau Prof. Dr.-Ing. Schwermann: Aktuell ist es möglich, bei uns in Ahlem den Bachelor-Studiengang „Milchwirtschaftliche Lebensmitteltechnologie“ zu studieren. Für das Wintersemester 2025/26 ist der Start des neuen Bachelorstudiengangs „Future Food Systems – Lebensmitteltechnologie und Verpackungstechnologie“ geplant.
Unser neu konzipiertes Lehrangebot vermittelt wie bisher breite Kompetenz in den milchtechnologisch relevanten Verfahren und Prozessen sowie dem Management einer Molkerei bzw. eines Lebensmittelproduzenten.

Prof. Dr. -Ing. Saskia Schwermann. Foto: Hochschule Hannover

Noch stärker in den Fokus rückt die Betrachtung von Lebensmitteln und ihrer Verpackung als ein integriertes System, das einen interdisziplinären Ansatz über die gesamte Wertschöpfungskette Rohstoff-Verarbeitung-Verpackung-Konsum-Reststoffverwertung erfordert. Gemäß der Maxime der Hochschule „Wir qualifizieren für die Arbeitswelten von morgen!“ befähigen die Studiengänge Studierende dazu, die nachhaltige Transformation der deutschen Lebensmittel- und Verpackungsindustrie sowie der Wirtschaft und Gesellschaft mitzugestalten.

Um die Anwendungsorientierung zu gewährleisten, ist der Praxisanteil im Studium hoch. Im Bachelor-Studium sind zwei Projekt-/Praxisphasen, im fünften und im siebten Semester, vorgesehen, die in einem Unternehmen absolviert werden. Des Weiteren werden Exkursionen und Projektarbeiten mit Firmen angeboten.

Welche Interessen und Neigungen sollten interessierte Studierende mitbringen?

Frau Prof. Dr.-Ing. Schwermann: Neben dem Interesse an der Vielfalt von Lebensmitteln und den Möglichkeiten der Verarbeitung ist es bei einem Ingenieurstudiengang von Vorteil, technisches und naturwissenschaftliches Verständnis mitzubringen. Auch Verantwortungsbewusstsein, das Ausdruck in einem sorgfältigen Umgang mit den Produkten und der Anwendung ressourcenschonender und qualitätserhaltender Verfahren findet, ist eine empfehlenswerte Eigenschaft.

Welchen Stellenwert hat das Thema Nachhaltigkeit?

Frau Prof. Dr.-Ing. Schwermann: Das Lehrkonzept ist darauf ausgelegt, der Ernährungswirtschaft Ingenieur*innen mit lebensmittel- und verpackungstechnologischer, ökonomischer sowie ökologischer Kompetenz zur Verfügung zu stellen, die zur Sicherung der nachhaltigen Lebensmittelerzeugung beitragen können. Das komplexe Thema Nachhaltigkeit (Stichworte: Planet Health, Digitalisierung und Automatisierung, Ernährungssicherung, Lieferkettensorgfalt, Umweltschutz, Fußabdruck…) wird deshalb nicht nur stärker in den einzelnen Modulen fachspezifisch aufgegriffen, sondern in einem eigenen Pflichtmodul fachübergreifend aufbereitet. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, ein weiteres Wahlpflichtmodul „Nachhaltigkeit“ in das Studium zu integrieren. 

Frau Prof. Dr. Jantke, gibt es spezielle Studienschwerpunkte?

Prof.-D.-Corinna-Jantke_©Hochschule-Hannover

Frau Prof. Dr. Jantke: Zukünftig setzen wir auf drei Schwerpunkte im Bachelorstudiengang: Neben dem Schwerpunkt Milch stehen auch die Schwerpunkte „Lebensmittel allgemein“ oder „Verpackung“ zur Wahl.

Die Entscheidung für einen Schwerpunkt ist erst im dritten Studiensemester zu treffen, so dass ausreichend Informationen vorab gesammelt bzw. Vorlieben für eine Richtung entdeckt werden können.

In welchen Bereichen kann man im Anschluss an das Studium arbeiten?

Frau Prof. Dr. Jantke: Die Einsatzgebiete in der Lebensmittelbranche sind vielfältig und das Studium bietet die Möglichkeit zur Spezialisierung. Unserer Absolvent*innen arbeiten z.B. als Gruppen- oder Abteilungsleitung in der Produktion, Verfahrens- und Produktentwicklung, in der Qualitätssicherung, im Rohstoffmanagement oder im Bereich Technik zur Optimierung/Neukonzeption von Prozesslinien. Auch im Anlagenbau zur Projektabwicklung oder der Planung und Projektierung von Prozessanlagen sind sie tätig. Nicht zu vergessen sind Tätigkeiten bei Verbänden, Behörden oder in der Unternehmensberatung. 

Wie sehen die Berufschancen zurzeit für die Absolventinnen und Absolventen aus?

Frau Prof. Dr. Jantke: Die Aussichten für unsere Absolvent*innen sind sehr gut, da der Bedarf an Fachpersonal hoch ist. Die in Hannover-Ahlem vorhandene Expertise in den Fachgebieten „Milchtechnologie“ und „Verpackungstechnologie“ ist in Norddeutschland auf Hochschulebene einzigartig. Das Lehrprogramm in Ahlem qualifiziert die Studierenden somit interdisziplinär und dennoch spezifisch und stattet die Absolvent*innen mit einem Kompetenzprofil aus, dass in der Branche gefragt ist. Daneben ermöglichen die zahlreichen Kontakte in die Branche den Studierenden, schon während des Studiums in den Austausch mit zukünftigen Arbeitgebern zu treten.

Weitere Informationen zum Studium sind sowohl am LVN-Stand auf der IdeenExpo sowie unter nachfolgenden Links zu finden:

Im Milchwirtschaftlichen Bildungszentrum des Instituts für Lebensmittelqualität der LUFA Nord-West wird eine praxisnahe Basis für die Aus- und Fortbildung des milchwirtschaftlichen Nachwuchses angeboten. Für Molkereien in Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen ist es die zentrale Ausbildungsstätte. Sowohl das Milchwirtschaftliche Bildungszentrum als auch die LUFA Nord-West in Oldenburg selbst bieten die Ausbildungen mit milchwirtschaftlichem Schwerpunkt an. Der Leiter des Instituts für Lebensmittelqualität Dr. Helmut Steinkamp und der Geschäftsführer der LUFA Nord-West Dr. Franz-Peter Engling stellen im nachfolgenden Interview die wichtigsten Fakten zur Ausbildung vor.

Herr Dr. Steinkamp, welche milchwirtschaftlichen Ausbildungsberufe werden bei Ihnen angeboten?

Herr Dr. Steinkamp: Butter, Milch, Käse und Quark sind Lebensmittel, die wir alle kennen. Diese Milchprodukte kommen nicht direkt aus der Kuh in den Handel, sondern werden in modernen Molkereien aus der Milch der Kühe hergestellt. Um diese Produkte sicher und in guter Qualität herstellen zu können, gibt es die Berufsausbildung zum/r Milchwirtschaftlichen Laborant/in und zum/r Milchtechnologen/-technologin.

Dr. Helmut Steinkamp.           Foto: LUFA Nord-West

In der Ausbildung zum milchwirtschaftlichen Laboranten/in lernt man, mit Hilfe von chemischen und physikalischen, mikrobiologischen und sensorischen Untersuchungen den Herstellungsprozess in den Molkereien zu überwachen. Das fängt bei der Anlieferung der Rohmilch an und geht über die einzelnen Verarbeitungsschritte bis hin zum fertigen Milchprodukt. 

Der Milchtechnologe erlernt, die technische Umsetzung der Verarbeitungsschritte z.B. zur Haltbarmachung von Milch durch Wärme und für die Herstellung von Quark und Käse durch biochemische und mikrobiologische Prozesse zu steuern.

Welche Voraussetzungen sollten Auszubildende mitbringen?

Herr Dr. Steinkamp: Für die Ausbildung in den beschriebenen Berufen sollte ein Abschluss der Sekundarstufe 1 vorliegen. Das Interesse an Naturwissenschaften wie beispielsweise Biologie, Chemie und auch Mathematik ist für die Ausbildung von großem Vorteil. Daneben sind Teamfähigkeit und Ausdauer sowie Geschicklichkeit und Verantwortungsbewusstsein wichtige Eigenschaften für eine erfolgreiche Ausbildung und für einen guten Start ins Berufsleben.

Herr Dr. Engling, wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Dr. Franz-Peter Engling. Foto: LUFA Nord-West

Herr Dr. Engling: Die Ausbildung in den milchwirtschaftlichen Berufen läuft im dualen System. Das bedeutet, dass die Ausbildung an zwei Lernorten stattfindet. Der größte Teil der Ausbildung mit Fokus auf die praktischen betrieblichen Abläufe geschieht im Ausbildungsbetrieb. Für die theoretische und schulische Ausbildung in diesen Berufen werden im Milchwirtschaftlichen Bildungszentrum des Instituts für Lebensmittelqualität in Oldenburg in Partnerschaft mit der Berufsbildenden Schule 3 Oldenburg die Berufsschullehrgänge und die Lehrgänge der überbetrieblichen Ausbildung durchgeführt.

Die Lehrgänge werden im Blockunterricht durchgeführt. Das heißt, dass die Auszubildenden in diesen Zeiten bei uns im Internat des Milchwirtschaftlichen Bildungszentrums in Oldenburg wohnen und verpflegt werden.

Welche Aufstiegschancen haben Ihre Absolventinnen und Absolventen?

Herr Dr. Engling: Für Berufseinsteiger gib es nach der Ausbildung zahlreiche Möglichkeiten, sich betriebsintern weiterzuentwickeln und neue Aufgaben anzunehmen. Für das Erlernen und sichere Anwenden der verschiedenen Analysemethoden und Produktionsverfahren bietet das betriebliche Umfeld die besten Voraussetzungen und interessante Aufgabenfelder. Wer sich darüber hinaus weiter fachlich qualifizieren möchte und die Herausforderung in der Verantwortung und Personalführung sucht, kann die Fortbildung zum/r Meister/in oder Techniker/in absolvieren. Im Milchwirtschaftlichen Bildungszentrum bieten wir für die Milchtechnologen die Fortbildung zum/r Molkereimeister/in an.

Für die theoretische Weiterentwicklung kann man an einer Fachhochschule oder auch an einer Universität studieren. Es gibt eine Vielzahl von lebensmitteltechnologischen oder biotechnologischen Studienangeboten, die höchste fachliche Kenntnisse für die Arbeit in der Milch- und Lebensmittelbranche vermitteln. Doch für alle Aufstiegsmöglichkeiten gilt die solide praktische Berufsausbildung als hilfreiche oder für das Studium zumindest als empfehlenswerte Voraussetzung.

Weitere Informationen zur Ausbildung sind sowohl am LVN-Stand auf der IdeenExpo sowie unter nachfolgenden Links zu finden:

Wir von der LVN bedanken uns bei Frau Prof. Dr.-Ing. Saskia Schwermann und Frau Prof. Dr. Corina Jantke sowie bei Herrn Dr. Helmut Steinkamp und Herrn Dr. Franz-Peter Engling für die Interviews und die Einblicke in die vielseitigen Berufsfelder der Milch- und Molkereibranche. Darüber hinaus wünschen wir allen Schülerinnen und Schülern spannende Messetage auf der IdeenExpo 2024.

Anmerkung: Das Frau Prof. Dr.-Ing. Saskia Schwermann und Frau Prof. Dr. Corina Jantke stammen von der Hochschule Hannover, die Bilder von Herrn Dr. Helmut Steinkamp und Herrn Dr. Franz-Peter Engling von der LUFA Nord-West.

LVN/Krause

Ansprechpartner für diesen Bereich

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Lisa Müller
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Christine Licher
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Dr. Jan-Hendrik Paduch
Jan-Hendrik Paduch
Dr. agr. Dipl.-Ing. Milchwirtschaftliche Lebensmitteltechnologie  
Geschäftsführung
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paduch@milchland.de

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