Bundesbildungsministerium fördert Digitalisierung der milchwirtschaftlichen Ausbildung in Oldenburg

Investition von 1,17 Millionen Euro in Bildungszentrum stärkt Ausbildungsstandort

30. Oktober 2020

BMBF fördert das Milchwirtschaftliche Bildungszentrum mit rund 1,17 Mio. Euro, um digitale Technologien und Kompetenzen in die Ausbildung zu integrieren.

Großartige Nachricht aus Berlin: Um digitale Technologien und Kompetenzen in die Ausbildung der Milchtechnologinnen und ‑technologen und Milchwirtschaftlichen Laborantinnen und Laboranten zu integrieren, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Milchwirtschaftliche Bildungszentrum der LUFA Nord-West in der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen mit rund 1,17 Millionen Euro. „Ich freue mich sehr über die Förderung, weil die milchwirtschaftliche Ausbildung für den Ausbildungsstandort Oldenburg von besonderer Bedeutung ist“, sagte Kammerdirektor Hans-Joachim Harms.

Voraussetzung für die Nutzung der digitalen Techniken ist die Neugestaltung der Lehreinheiten für die Überbetriebliche Ausbildung. „Dabei sollen vor allem Augmented-Reality- und Virtual-Reality-Anwendungen in die Ausbildung eingebunden werden“, erklärt Dr. Helmut Steinkamp, Leiter des Milchwirtschaftlichen Bildungszentrums. Das Projektteam gestaltet hierfür neue Lehr- und Lernszenarien, erprobt diese mit Auszubildenden, qualifiziert Ausbildende und trägt seine Erkenntnisse an andere überbetriebliche Berufsbildungsstätten (ÜBS) weiter.

Für die praktische Ausbildung werden die bislang analogen Lern- und Produktionsumgebungen in der Lehrmolkerei und in den Lehrlaboren als digitale Lernorte angereichert. Bei der Verarbeitung der Rohmilch verfolgen Milchtechnologinnen und Milchtechnologen beispielsweise digital den Einsatz der Inhaltsstoffe Fett und Eiweiß und deren Verwendung in den Produkten, um den Rohstoffeinsatz softwaregesteuert zu bilanzieren. Die Ausbildung der Milchwirtschaftlichen Laborantinnen und Laboranten wird auf die digitale Verfolgung der untersuchten Proben ausgeweitet.

Stephan Albani, Bundestagsabgeordneter der CDU im Wahlkreis Oldenburg-Ammerland, besuchte vergangene Woche das Bildungszentrum an der Ammerländer Heerstraße, um sich bei Kammerdirektor Hans-Joachim Harms, Dr. Franz-Peter Engling, Geschäftsführer der LUFA Nord-West, und Dr. Helmut Steinkamp über den Ausbildungsstandort und die geplante Digitalisierung zu informieren. „Durch die Förderung des Bundes wird das Bildungszentrum eine bundesweite Spitzenposition auch im Feld der Digitalisierung der Überbetrieblichen Ausbildung einnehmen können“, sagte Albani, der als Berichterstatter für berufliche Bildung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion fungiert, „die Attraktivität Oldenburgs als Bildungsstandort wird dadurch weiter gestärkt.“

Mit dem Sonderprogramm „ÜBS-Digitalisierung“ investiert das BMBF in digitale Ausstattung und zukunftsorientierte Qualifizierungsangebote, um ÜBS in ihrer Rolle als Multiplikatoren fachspezifischer digitaler Kompetenzen und Fertigkeiten zu stärken. Das BMBF will damit dazu beitragen, landwirtschaftliche Ausbildungsberufe für junge Menschen attraktiv zu gestalten, Auszubildenden gute berufliche Perspektiven zu ermöglichen und kleine und mittlere Betriebe in ihrer Ausbildungsleistung sowie mit gut ausgebildeten Fachkräften zu unterstützen.

Im Milchwirtschaftlichen Bildungszentrum in Oldenburg findet die überbetriebliche Ausbildung in den Ausbildungsberufen Milchtechnologe*in und Milchwirtschaftliche*r Laborant*in für Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen statt. Im Weiterbildungsbereich findet unter anderem jährlich ein Vorbereitungskurs zum/zur Molkereimeister*in mit anschließender Prüfung statt. Weiterhin ist das Milchwirtschaftliche Bildungszentrum Gastgeber für den Berufsschulunterricht (Blockmodell) durch die Berufsbildende Schule III, Oldenburg.

Landwirtschaftskammer Niedersachsen

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