IDF-Bulletin „Schulmilch“ in Zusammenarbeit mit LVN und GML veröffentlicht

Zudem Veröffentlichung über die Rolle der Milchmatrix in der Ernährung

18. Oktober 2024

Mitte September ist das neue IDF.Butteltin zum Thema Schulmilch veröffentlicht worden. Zeitgleich veröffentlichte die IDF eine neue Studie zur Milchmatrix.

Mitte September ist das neue International Dairy Federation (IDF) Bulletin über den Status von Milch und Milchprodukten in den weltweit vertretenen Schulmilchprogrammen veröffentlicht worden (IDF-Bulletin Nr. 531/2024). Konkret wurden deren Beiträge für die globale Ernährung und Entwicklung von Kindern untersucht. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) lieferte Datenmaterial für Niedersachsen und koordinierte für die Gemeinschaft der Milchwirtschaftlichen Landesorganisationen e.V. (GML) die bundesweite Beteiligung. Zeitgleich veröffentlichte die IDF eine neue Studie zur Milchmatrix.

Die Ergebnisse des IDF Bulletins zum Status von Milch und Milchprodukten in Schulen weltweit basiert auf einer 2023 durchgeführten Umfrage. Insgesamt wurden 70 Organisationen aus 49 Ländern weltweit befragt.

Folgende Kernaussagen wurden in dem Bulletin gemacht:

  • Hauptgründe für die Umsetzung von Schulmilchprogrammen sind 1) Verbesserung der Gesundheit und des Ernährungsstatus von Kindern, 2) Aufklärung der Kinder über gesunde Ernährung und Landwirtschaft und 3) Förderung der regionalen Milchwirtschaft/Produktion.
  • In den weltweiten Programmen wird zu 95 % pure Milch angeboten, vor allem als fettarme Milch und Vollmilch. Mehr als die Hälfte der weltweiten Programme bietet als zusätzliche Optionen laktosearme/-freie (55 %) und Bio-Varianten (58 %) an.
  • 98 % der Schulprogramme bieten Milch an (zu 81 % als 151-250 ml Portion), 48 % der Programme fördern neben Milch auch Joghurt (zu 70 % als 50-150 g Portion), 32 % auch Käse (zu 44 % als 21-40 g Portion). Die Fördermenge für Milch entspricht in Deutschland bzw. Niedersachsen ebenfalls einer Portionsgröße von 151-250 ml.
  • Insgesamt bekommen 35 % der Kinder in den Schulprogrammen 12-50 Portionen Milch/Milchprodukte pro Schuljahr (entspricht der Situation in Deutschland), 30 % der Kinder erhalten 151-200 Portionen pro Schuljahr.
  • Pro Woche erhalten 32 % der Kinder 5-6 Mal Milch/Milchprodukte, 21 % der Kinder 3-4 Mal und 15 % 2 Mal Milch/Milchprodukte
  • Die Befragung ergab, dass in den Schulmilchprogrammen zu 88 % keine pflanzlichen Drinks als Alternativen zur Milch aufgenommen wurden.
  • Mehr als 70 % aller Schulmilchprogramme informieren mit folgenden Aussagen für Milch und Milchprodukte: Milch und Milchprodukte als Kalziumquelle, als Teil einer gesunden Ernährung und als Proteinquelle.
  • 68 % der Studienteilnehmenden gaben an, Milch/Milchprodukte von lokalen/nationalen Anbietern für das Programm zu nutzen. Dies ist auch in Deutschland und in Niedersachsen der Fall.
  • Zu 80 % werden die geförderten Milch- und Milchprodukte im Klassenzimmer zu Verfügung gestellt, die Abwicklung erfolgt überwiegend über Lehrende/Erziehende (78 %).
  • 88 % aller an der Umfrage beteiligten gaben an, Milch in einzelnen Portionspackungen (v.a. aus Papier-/Kartonverpackungen) zu verteilen

Die Umsetzung des EU-Schulprogramms variiert in Deutschland von Bundesland zu Bundesland. Für die Situation in Niedersachsen ergibt sich das folgende Bild:

Infografik zum EU-Schulprogramm in Niedersachsen

Die Zahlen für die anderen Bundesländer sind auf der Website der Europäischen Kommission einzusehen.

Rolle der Milchmatrix in der Ernährung und gesundheitlicher Nutzen

Neben dem IDF Bulletin wurde in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Nutrients ein Artikel zum Einfluss der komplexen Zusammensetzung der Milchmatrix auf eine ausgewogene Ernährung herausgebracht. Die 17 Autoren beschreiben die Milchmatrix und damit die einzigartige Struktur der Milch, ihre Bestandteile (z. B. Nährstoffe und Nicht-Nährstoffe) und ihre Wechselwirkung untereinander (Mulet-Cabero et al. 2024).

Die Veröffentlichung ist in Zusammenarbeit mit der IDF sowie den Experten des IDF-Netzwerks entstanden. Der Beitrag unterstreicht die entscheidende Rolle der Milchmatrix bei der Charakterisierung des gesundheitlichen Nutzens von Milchnahrungsmitteln. Durch die Fokussierung auf die Wechselwirkungen und Strukturen innerhalb der Milchprodukte und nicht nur auf die einzelnen Nährstoffe wird die Ernährungsforschung auf einen ganzheitlicheren Ansatz umgestellt. Die Forderung, die Milchmatrix in die Gesundheitspolitik und die Ernährungsrichtlinien einzubeziehen, bietet einen Weg zu wirksameren und umfassenderen Ernährungsempfehlungen. Die IDF setzt sich für eine harmonisierte globale Definition des Begriffs Milchmatrix ein, um das Verständnis für den Beitrag von Milchprodukten zur Gesundheit zu fördern. Der vollständige Artikel ist hier abrufbar.

VDM/LVN/Krause

Ansprechpartner für diesen Bereich

Charlotte Bauch Mitarbeiterin der LVN
Charlotte Bauch
M. Sc. Public Health Nutrition 
Öffentlichkeitsarbeit & Ernährungsbildung
0511 / 85653-35
bauch@milchland.de
Katharina Krause
M. Sc. Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften 
Öffentlichkeitsarbeit & Presse
0511 / 85653-32
krause@milchland.de

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