Marktentwicklungen

Milchanlieferungsmengen liegen über Vorjahreslinie, aber bewegen sich mittlerweile eher seitwärts

14. April 2023

Unser aktueller Marktbericht für April 2023.

Die Anlieferungen an niedersächsische Molkereien liegen noch 3,5 Prozent über der Vorjahreslinie, aber in den letzten Wochen ist der saisonal steigende Trend abgeflacht. Als Gründe werden von vielen Marktexperten eher Witterungseinflüsse gesehen. Bei milderem Wetter wird allerorten vorerst noch mit einem weiteren saisonalen Anstieg der Anlieferung gerechnet.

Der Erzeugerpreis für Milch (Basispreis für 4,0 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß) hat sich seit Dezember 20022 bis März 2023 je nach Unternehmen um 25 – 35 Prozent reduziert. Die niedersächsischen Auszahlungspreise bewegen sich aktuell in einer Spanne zwischen 39,00 bis 46,00 Cent/kg.

Die Erlössituation im Bereich der weiblichen Schlachttiere wird gemäß der Marktberichterstattung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen vom 06.04.2023 weiterhin als stabil bezeichnet: „Die Angebotsmengen im Bereich der Schlachtkühe fielen zudem wieder kleiner aus. Demgegenüber stand eine mindestens entsprechende Nachfrage.“

Auf der Kostenseite wird aufgrund der zuletzt nachlassenden Preise für Futtergetreide und Ölschrote zum Monatswechsel mit weiteren Preissenkungen der Mischfutterhersteller gerechnet. Trotzdem ist weiter festzuhalten, dass die Mischfutterpreise trotz sinkender Tendenz noch um ca. 80 Euro/Tonne (28 Prozent) höher liegen als im Frühjahr 2021 (Mischfutter 18/3 am 29.03.2021 bei 278,00 Euro/Tonne und am 27.03.2023 bei 358,00 Euro/Tonne, Quelle: Preisberichterstattung LWK Niedersachsen).

Quelle: agrarheute

Die Preise für Dünger fallen aktuell heftig. Während im Herbst 2022 damit gerechnet wurde, dass die Verfügbarkeiten für das Frühjahr 2023 begrenzt sein würden, hat sich die Situation durch sinkende Gaspreise infolge eines milden Winters und geringeren Verbräuchen durch Spareffekte diametral verändert. Für Betriebe, die im letzten Jahr zu vergleichsweise hohen Preisen Kontrakte geschlossen haben, ist diese Entwicklung natürlich im nach hinein ein geringer Trost.

Welche Auswirkungen diese Rallyes letztendlich auf den weiteren Verlauf des Milchmarktes haben, ist derzeit seriös kaum absehbar. Die Milchanlieferungen innerhalb der EU 27 lagen für Januar 2023 etwa ein Prozent oberhalb der Vorjahreslinie. Das weltweite Milchaufkommen zeigt sich in vielen Regionen der Welt ebenfalls eher im Wachstum begriffen. Viel hängt nun davon ab, inwieweit bei global sinkenden Preisen neue Impulse auf die Nachfrage ausgelöst werden.

LVN/Feuerriegel

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