Milchlandpreis 2023 – TOP 4: Familie Luers aus Bockhorn im Interview

Vorstellung des Milcherzeugerbetriebs in Friesland

26. Januar 2024

Wilke Luers im Interview mit der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN).

Familie Luers auf Platz 4 beim Milchlandpreis 2023
4. Platz: Familie Luers beim Milchlandpreis 2023. Foto: Patrick Lux.

Die Freude war groß, als am 08. Dezember 2023 Familie Luers als TOP 4 platzierter Milchviehbetrieb beim Milchlandpreis 2023 auf die Bühne gebeten wurde.

Die Luers Grabstede GbR bewirtschaftet in Bockhorn einen 100 Hektar großen Betrieb, davon 50 Hektar Grünland. Auf dem Hof werden 150 Milchkühe, 80 weibliche Nachzuchttiere und 1 Zuchtbulle gehalten. Die Herde erbringt eine gute Milchleistung von rund 10.900 Kilogramm pro Kuh und Jahr. Die Milch wird an die Molkerei Ammerland eG geliefert.

Interview mit Wilke Luers

Im nachfolgenden Interview mit der LVN gibt Wilke Luers spannende Einblicke in seinen Hofalltag und erzählt welche Zukunftswünsche er hat.

Auf Ihrem Hof halten Sie 150 Milchkühe, 80 Nachzuchttiere sowie einen Zuchtbullen. Worauf achten Sie besonders beim Thema nachhaltige Milchkuhhaltung?

Wir achten darauf, dass wir unsere Rinder möglichst effizient und dennoch kostengünstig aufziehen. Die Jungtiere werden ab einem Alter von sechs Monaten auf der Weide gehalten. Ziel ist es, mit geringem Arbeitsaufwand eine gesunde und leistungsfähige Färse aufzuziehen, die ein Erstkalbealter von 24 Monaten erreicht.

Bei den Milchkühen nehmen wir am Weidemilchprogramm der Molkerei Ammerland teil. Die Kühe haben, wann immer es die Witterung erlaubt, mindestens sechs Stunden Weidegang pro Tag. Auch die Trockensteher werden über die Sommermonate ausschließlich auf unserer Weide direkt am Hof gehalten. Wir versuchen, die Kühe leistungsgerecht und ausgewogen zu füttern. Bei unserer Zucht liegt der Fokus nicht nur auf der Milchleistung, sondern vor allem auch auf den Fundamenten.

Neben der Unterbringung in drei Boxenlaufställen setzen Sie bei Ihren Kühen auf Weidehaltung. Warum haben Sie diese Haltungsform für Ihren Betrieb gewählt?

Wir haben diese Haltungsform gewählt, da wir unsere gesamten Weiden in unmittelbarer Hofnähe haben. Die Kühe können direkt aus dem Stall auf verschiedene Weideparzellen. Wir sind überzeugt davon, dass Weidehaltung das Tierwohl positiv beeinflusst. Die Tiere haben so genügend Platz, Licht und frische Luft.

Ihre Familie betreibt viel ehrenamtliches Engagement und Öffentlichkeitsarbeit: Ihr Vater ist 2. Vorsitzender im Landeskontrollverband, Ihre Mutter Vizepräsidentin des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Weser-Ems und Sie und Ihre Partnerin betreuen regelmäßig Kindergartenkinder auf Ihrem Hof. Was ist Ihnen daran besonders wichtig?

Meiner Partnerin Anna und mir ist ein reger Austausch über unseren Alltag mit den Kindern und deren Eltern besonders wichtig. Anna vermittelt den Kindern das Wissen am liebsten sehr praxisnah nach dem Motto: „Lernen durch Erleben!“ Ich wünsche mir, dass auch in Zukunft Kinder das Wissen an ihre Eltern und Großeltern weitergeben können.

Meine Eltern engagieren sich gerne ehrenamtlich, um mit verschiedenen Leuten ins Gespräch zu kommen und um eine Abwechslung vom Betriebsalltag zu haben. Man knüpft so immer wieder neue Kontakte und nimmt manchmal Ideen für den eigenen Betrieb mit. Mir persönlich liegt die Freiwillige Feuerwehr im Dorf sehr am Herzen, da man hier anderen Menschen helfen kann und die Kontakte im eigenen Umkreis aufrechterhält.

Worauf legen Sie bei Ihrer täglichen Arbeit besonders den Fokus? Welchen Anspruch haben Sie an sich selbst?

Wir arbeiten stets sehr sorgfältig und sauber. Dadurch bewahrt man eine hohe Hygiene im Betrieb, was sich positiv auf das Tierwohl auswirkt. Man kann durch sorgfältiges Arbeiten z. B. Futterverlusten bei der Lagerung vorbeugen.

Außerdem sind eine gewisse Routine und Arbeitsstruktur bei einigen anfallenden Arbeiten von Vorteil, damit jede Arbeitskraft im Betrieb ähnlich arbeitet. Dies kommt den Tieren wieder zu Gute, z. B. bei der Kälberfütterung.

Ich persönlich habe den Anspruch, die Arbeit so zu erledigen, dass es sowohl den Tieren als auch den arbeitenden Menschen auf diesem Betrieb gut geht.

Was wünschen Sie sich in den nächsten Jahren für Ihren Betrieb und die Milchwirtschaft in Niedersachsen?

Ein besseres Ansehen durch mehr Öffentlichkeitsarbeit und Informationsaustausch mit dem Verbraucher. Außerdem wünsche ich mir, dass die Freude und Dankbarkeit für die Lebensmittel, die wir Landwirte tagtäglich produzieren, im Vordergrund stehen.

Wir Landwirte üben unseren Beruf mit voller Leidenschaft und Überzeugung aus, dafür erwarte ich aber faire Rahmenbedingungen, vor allem von unserer Politik! Ich hoffe, dass auch in den nächsten Jahren noch viele junge Menschen einen Beruf in der Milchwirtschaft erlernen.

Hier geht es zum Hofvideo!

Wir von der LVN bedanken uns bei Wilke Luers für das Interview und gratulieren der Familie noch einmal herzlich zu dieser hervorragenden Leistung.

LVN

Ansprechpartner für diesen Bereich

Harry Fritsch
Dipl.-Ing. agr. 
Leitung Qualitäts- & Umweltberatung
0511 / 85653-31
fritsch@milchland.de
Christine Licher
Christine Licher
Kommunikationswirtin 
Leitung Öffentlichkeitsarbeit
0511 / 85653-21
licher@milchland.de
Lisa Müller
Lisa Müller
Kauffrau für Marketingkommunikation 
Öffentlichkeitsarbeit & Messen
0511 / 85653-30
mueller@milchland.de
Katharina Krause
M. Sc. Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften 
Öffentlichkeitsarbeit & Presse
0511 / 85653-32
krause@milchland.de

Das könnte Sie auch interessieren