Qualitätsausschuss: Neue Planung für Milchmonitoring 2020

Jetzt anmelden: Online-Seminare zum Umgang mit Paratuberkulose

04. Oktober 2019

Neuerungen zum Milchmonitoring in Niedersachsen, Online-Seminare zu Paratuberkulose und Aktuelles zur Milch-Güteverordnung: Infos aus dem Qualitätsausschuss der LVN gibt es hier!

Milchmonitoring: Untersuchung auf Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) und PFOA werden mit aufgenommen. Foto: ©Marco Grundt
Milchmonitoring: Untersuchung auf Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) und PFOA werden mit aufgenommen. Foto: ©Marco Grundt

Unter der Leitung des Ausschussvorsitzenden Dr. Klaus Hein und unter Beteiligung zahlreicher Fachleute der Mitgliedsverbände tagte der Qualitätsausschuss der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) am 24. September in Walsrode. Ein Schwerpunkt der Beratung war die Planung des Milchmonitorings (Untersuchung von Pool- und Stapeltankproben auf Schadstoffe und Rückstände) für 2020. Aus aktuellem Anlass wird die Untersuchung auf Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) und PFOA in das Stapeltankprogramm aufgenommen. PFOS/PFOA wurden z.B. in Feuerlöschschäumen genutzt und im Bereich des Flughafens Bremen waren Reste dieser Stoffe, die sich nur sehr schwer abbauen, in den kleinen Fluss Ochtum gelangt. Erste Untersuchungen von Grasaufwuchs und Rohmilch speziell aus dieser Region haben keine Betroffenheit von Milchviehbetrieben gezeigt. Da der Einsatz von derartigen Löschschäumen in der Vergangenheit nicht für andere Regionen auszuschließen ist, wird die Untersuchung auf PFOS/PFOA zukünftig in das Stapeltankprogramm aufgenommen.

Hemmstoff-Testsystem: Ergebnisse vielversprechend

Dr. Helmut Steinkamp, Leiter des Instituts für Lebensmittelqualität der LUFA Nord-West, berichtete über den Stand des Fortsetzungsprojektes zur Überprüfung eines Hemmstoff-Testsystems, das in nur einem Untersuchungsgang ein sehr breites Wirkstoffspektrum erfasst. Die Ergebnisse sind sehr vielversprechend.

Paratuberkulose: Neue Online-Seminare für Tierärzte und Milchbauern

Über den aktuellen Stand zur Untersuchung der Milchviehbetriebe auf Paratuberkulose referierte Dr. Susanne Eisenberg von der Niedersächsischen Tierseuchenkasse (TSK). In diesem Zusammenhang stellte sie auch die beiden Online-Seminare vor, die gemeinsam von LVN und TSK für Tierärzte und Milchviehhalter angeboten werden. Die Seminare sind kostenlos. Das Seminar am 3. Dezember richtet sich speziell an Milchviehhalter. Eine Anmeldung ist hier möglich.

Milch-Güteverordnung: Untersuchungen werden mehr Wirkstoffe erfassen

Die geplante Änderung der Milch-Güteverordnung wird sich weiterhin verzögern. Im Ausschuss wurden der aktuelle Stand und insbesondere die Auswirkungen der zukünftigen Hemmstoffuntersuchungen beraten. Die Mindestzahl der Untersuchungen auf Erzeugerebene wird nach derzeitigem Stand verdoppelt und die Untersuchungen werden wesentlich mehr Wirkstoffe erfassen als bisher.

Tierschutz: Sensibiliserung und Stärkung der Eigenkontrolle

Breiten Raum nahm ein Austausch zum Thema „Tierschutz- und Tierschutzverstöße bei Milchviehbetrieben“ ein. Auslöser für diesen Tagesordnungspunkt war u. a. die Berichterstattung von Report Mainz im Sommer dieses Jahres über Tierschutzverstöße auf einem großen süddeutschen Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach. Anhand des Falles wurde deutlich, dass Tierschutzverstöße trotz etablierter Kontrollmechanismen unentdeckt bleiben können. Vorfälle wie in Süddeutschland gehen für die Landwirtschaft, für die betroffenen Molkereien und für die Veterinärüberwachung mit einem großen gesellschaftlichen Vertrauensverlust und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen einher. Die Vorgänge haben weiter gezeigt, dass es einer umfangreichen Sensibilisierung und Stärkung auf Seiten der Eigenkontrolle bedarf. Abschließend wurde der aktuelle Stand der laufenden Forschungsprojekte, an denen die LVN beteiligt ist, vorgestellt.

LVN/Fritsch

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