Goldene Kuh-Statue für Familie Schilling in Stollhamm

Gewinner der Goldenen Olga 2021

22. April 2022

Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. hat am 20. April 2022 im Rahmen einer Feierstunde auf dem Hof der Familie Schilling in Butjadingen-Stollhamm gemeinsam mit der Niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast eine lebensgroße goldene Kuh-Statue mit dem Namen „Olga“ aufgestellt.

Ministerin lobt die Familie: „Nachhaltigkeit und Tierwohl gehen auf diesem Hof Hand in Hand“

Der Milchviehbetrieb hatte es im Dezember 2021 an die Spitze der 8.500 Milcherzeuger in Niedersachsen geschafft. Familie Schilling darf sich mit ihrem Betrieb seitdem „Bester Milcherzeuger Niedersachsens 2021“ nennen. Marlis und Hans-Gerd sowie ihr Sohn Janko Schilling erhielten damals im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Bad Zwischenahn die „Goldene Olga 2021“ und einen Geldpreis in Höhe von 3.500 Euro. Heute fand nun die offizielle Feier auf dem Hof der Familie in Stollhamm statt.

Die goldene Kuh-Statue wird bis zum Herbst dieses Jahres als zentraler Punkt und Blickfang für verschiedene Aktionen auf dem Hof, unter anderem am Tag der Milch am 1. Juni, fungieren. Darüber hinaus wurde ein repräsentatives Hofschild aufgehängt, das auch über dieses Jahr hinaus Besucher auf dem Hof über den Erfolg informieren wird. Es ist das Symbol für die Anerkennung der herausragenden Arbeit des Betriebes.

Milchlandpreis 2021 Hofschildübergabe bei Familie Schilling
Foto: Dirk Gieschen

Das Tier steht auf dem Betrieb im Vordergrund“

Die Vorsitzenden der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V., Jan Heusmann und Herbert Heyen, gratulierten der Familie und erläuterten dabei die für den Sieg ausschlaggebende Einschätzung der Jury. „Der Hof der Familie Schilling überzeugt als top-geführter und gut strukturierter Betrieb, auf dem Tierwohl und Futtermanagement mit Hingabe und Professionalität nachgegangen wird. Das Tier steht auf dem Betrieb im Vordergrund“, fassten die Vorsitzenden die Jury-Beurteilung zusammen. „Es gibt keinen betrieblichen Bereich, der nicht funktioniert.“, habe einer der Gutachter festgestellt.

Ministerin Otte-Kinast: „Überzeugendes Beispiel für einen Zukunftsbetrieb“

Besondere Glückwünsche kamen von der niedersächsischen Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Barbara Otte-Kinast. Sie lobte Familie Schilling ausdrücklich: „Die Goldene Olga 2021 steht genau auf dem richtigen Platz: Familie Schilling zeigt auf ihrem Hof, wie Nachhaltigkeit und Tierwohl Hand in Hand gehen – und sie damit auch betriebswirtschaftlichen Erfolg haben. Ein überzeugendes Beispiel für einen Zukunftsbetrieb in Niedersachsen.“
Grußworte richteten im weiteren Verlauf der Feierstunde unter anderem Karin Logemann, Mitglied des Niedersächsischen Landtags (SPD), Dr. Karsten Padeken, Vorsitzender des Kreislandvolkverbandes Wesermarsch e.V., Johann Evers, stellvertretender Bürgermeister von Butjadingen und Thomas Stürtz, Vorstandsvorsitzender von der DMK Deutsches Milchkontor eG, aus.

LVN-Vorstand Heusmann: „Der Milchlandpreis motiviert die Betriebe zu einer noch nachhaltigeren Milcherzeugung.“

Jan Heusmann, Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN), hob in seiner Laudatio auf Familie Schilling die besondere Ausrichtung des Betriebes auf die Weidewirtschaft heraus: „Die Weidehaltung wird hier mit Leidenschaft und viel Know-how betrieben. Mit der Kurzrasenweide betreibt Familie Schilling ein besonderes Modell für die Vollweide im Sommer. Durch die an den Standort angepasste Milcherzeugung erreicht der Betrieb, dass möglichst viel Milch aus dem eigenen Grundfutter erzeugt werden kann und möglichst wenig Futter zugekauft werden muss.“

Heusmann zog vor den Ehrengästen auch eine grundsätzliche Bilanz zum Milchlandpreis-Wettbewerb 2021: „Die Teilnehmer haben im vergangenen Jahr gezeigt, dass niedersächsische Milchbauernhöfe ihrer Verantwortung gerecht werden und Schritt für Schritt immer nachhaltiger arbeiten. Es müssen nicht immer große und kostenintensive Projekte sein, die den Fortschritt bringen. Wir können beobachten, dass in den Bereichen Tierwohl, Effizienz und Klimaschutz auch das Drehen an vielen kleinen Stellschrauben eine spürbare Wirkung für den gesamten Betrieb hat.“

LVN-Vorstand Heyen: „Der Milchlandpreis fördert Transparenz und Verständnis“

Herbert Heyen vom Vorstand der Landesvereinigung richtete in seinem Fazit den Blick auf die unterschiedlichen Ansprüche und Blickwinkel von Milcherzeugern und Verbrauchern: „Verbraucher wünschen sich mehr Transparenz und Nachhaltigkeit bei der Lebensmittelerzeugung, Landwirte hätten gerne mehr Anerkennung für ihre Arbeit“, so der Vorstand. „Auf der Bühne, die der Milchlandpreis bietet, findet genau das statt. Verbraucher erhalten realistische Einblicke in die Arbeitsweisen der Landwirtschaft und Milcherzeuger können zeigen, wie nachhaltig sie heute bereits arbeiten“, sagte Heyen weiter. Er gab zudem einen Einblick in die Wettbewerbskriterien: „Bei der Verleihung des Milchlandpreises geht es nicht nur um die messbaren Kriterien wie Milchqualität, Milcherträge und wirtschaftlichen Erfolg. Auch die Leistungen und Fortschritte der Landwirte in den Bereichen Tierwohl, Umweltschutz und beim gesellschaftlichen Engagement werden honoriert und spielen eine ausschlaggebende Rolle für die Platzierung. So können Verbraucher sehen, dass viele Höfe an diesen Stellen deutlich mehr tun, als gesetzliche Auflagen und Produktsiegel verlangen.“

DMK-Vorstandsvorsitzender Thomas Stürtz stolz auf ausgezeichneten Milchlieferanten

Der Vorstandsvorsitzende der DMK Deutsches Milchkontor eG, Thomas Stürtz, freute sich über den Milchlandpreis-Erfolg des langjährigen DMK-Milchlieferanten. „Die LVN ehrt mit der Familie Schilling einen herausragenden Betrieb aus der DMK-Familie“, so Stürtz. „Sie betreibt ihren Hof mit großem Engagement, mit klaren Strukturen und viel Know-how im Hinblick auf die Weidehaltung und die Futtereffizienz. Die ganze Familie setzt sich mit großer Leidenschaft für die Tiere ein und ist stets offen für die Weiterentwicklung des Betriebes. Stürtz bekannte im Namen der Molkerei: „Wir sind stolz darauf, dass erneut ein DMK-Milchlieferant mit der Goldenen Olga ausgezeichnet wird.“ 

Das Erfolgsrezept der Familie Schilling: „Stetige Weiterentwicklung des Betriebs und ein Maximum an Tierwohl“

Familie Schilling betreibt mit ihrer Herde Weidehaltung aus Überzeugung: „Unser Hof ist umgeben von Grünland und bietet sich daher für diese Haltungsform sehr gut an“, erklärt Janko Schilling. „Dadurch, dass die Kühe frei auf der Weide laufen können, hat dies für uns einen hohen Tierwohl-Aspekt, da die Kühe so ihr natürliches Verhalten ausleben können. Dabei holen sich die Kühe im Sommer den überwiegenden Teil ihres Futters selbst von der Weide, was uns nicht nur Arbeitszeit und Maschineneinsatz erspart, sondern auch Kosten für den sonst nötigen Futterzukauf senkt.“ Auch die stetige Weiterentwicklung des Betriebs liegt den Schillings am Herzen: „Wir schauen laufend nach Möglichkeiten, den Betrieb und die Abläufe zu optimieren, uns weiterzubilden, um nicht betriebsblind zu werden und auch einmal etwas Neues auszuprobieren. Dabei ist uns das äußere Erscheinungsbild des Betriebes und somit der Arbeitsplatz für die tägliche Arbeit wichtig, um jeden Tag motiviert zu starten. Die gute Motivation überträgt sich dabei auf die Kühe im Stall“, sagt Hans-Gerd Schilling.

Der Betrieb der Familie Schilling in Stollhamm

Familie Schilling bewirtschaftet in Butjadingen-Stollhamm einen 94 Hektar großen Grünlandbetrieb. Auf dem Hof werden 115 Milchkühe und 60 weitere Tiere als weibliche Nachzucht gehalten. Die Herde erbringt eine für einen reinen Grünlandbetrieb sehr gute Milchleistung von rund 9.670 Kilogramm pro Kuh und Jahr bei einem Fettgehalt von 3,96 Prozent und einem Eiweißgehalt von 3,46 Prozent. Die Milch wird an die DMK Deutsches Milchkontor eG geliefert. Der Hof befindet sich bereits seit 284 Jahren im Familienbesitz.

Werfen Sie einen Blick auf den Schilling-Hof im Video-Portrait.

Hintergrund: Der Milchlandpreis – ein Unternehmerpreis für Nachhaltigkeit

Das Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchviehhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Die Auszeichnung ist nach Angaben der Landesvereinigung als „Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften“ konzipiert. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise der einzelnen Betriebe prüft ein jeweils aus zwei Fachleuten bestehendes Gutachterteam nicht nur die Höfe sehr intensiv, sondern insbesondere auch deren Aktivitäten in den Bereichen Ökologie, Tierwohl, Soziales und Ökonomie. „Ziel ist es, jedes Jahr einen Milcherzeugerbetrieb als Preisträger der ,Goldenen Olga‘ zu ermitteln und auszuzeichnen, der nicht nur eine optimale Rohmilch produziert, sondern der hervorragend wirtschaftet und sich durch einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Tieren, der Umwelt und den auf dem Hof arbeitenden Menschen hervorhebt“, so die Landesvereinigung in der Ausschreibung zum Wettbewerb. 

Sponsoren unterstützen den Wettbewerb

Verlässlich und aktiv zeigen sich in diesem Jahr erneut die langjährigen Sponsoren des Milchlandpreises: Die Maschinenfabrik Bernard Krone, das Landmaschinenhandelsunternehmen LVD Bernard Krone, die Firma GEA Farm Technologies GmbH, die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems sowie die RWG Raiffeisen-Warengenossenschaft Ammerland-OstFriesland eG. Alle Sponsoren unterstützen den Milchlandpreiswettbewerb insbesondere auch deshalb, weil sie sich eng mit der Milchwirtschaft im norddeutschen Raum verbunden fühlen.

Bilder von der Aufstellung der Goldenen Olga finden Sie in der Bildergalerie. Zwei interessante Fernsehbeiträge gibt es bei buten un binnen (ab Min. 24:28) sowie dem NDR (ab Min. 20:37).

Bildergalerie

Und weil es so schön war, ein paar Eindrücke in Bildern:

Gmc/LVN

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