Eine neue Übersichtsstudie, publiziert im European Journal of Clinical Nutrition, fasst Ergebnisse aus 95 systematischen Reviews und Meta Analysen zur Wirkung des Konsums von Milchprodukten auf verschiedene gesundheitliche Kenngrößen zusammen.
Die Analyse umfasst Daten aus Studien zwischen Januar 2014 und Februar 2024 und untersucht Auswirkungen durch den Konsum von Milch(-Produkten) auf Herz‑Kreislauf-Erkrankungen, verschiedene Krebsarten, Stoffwechselerkrankungen, Knochen‑ und Gelenkgesundheit sowie Sterblichkeit. Ziel ist es, die Gesamtheit der Evidenz zu bewerten und gegebenenfalls Risikoprofile neu einzuordnen.
Die umfassende Studie haben Forschende des Else Kröner Fresenius Zentrums (EKFZ) für Ernährungsmedizin der Technischen Universität München (TUM), des Universitätsklinikums Freiburg und des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) erstellt. Die Originalpublikation ist im renommierten „European Journal of Clinical Nutrition“ erschienen.
Milch wirkt sich neutral oder gesundheitsförderlich aus
In der Analyse wurden insgesamt 281 Zusammenhänge erfasst, die zwischen dem Konsum von Milch oder Milchprodukten und den häufigsten Erkrankungen in den 95 einbezogenen Studien beschrieben wurden. Dabei ergab sich folgendes Bild:
Dabei wurde deutlich: Der Konsum von Milch und Milchprodukten in den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfohlenen täglichen Verzehrsmengen senkt vor allem das Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen sowie Darmkrebs. Wer gerne Milch trinkt, scheint auch nicht häufiger übergewichtig zu sein oder an Typ-2-Diabetes zu erkranken. In Bezug auf die Knochengesundheit konnten keine Belege gefunden werden, die für oder gegen den Konsum von Milch im Erwachsenenalter sprechen.
Fermentierte Milchprodukte sind besonders gesund
Das Forscherteam ging zudem der Frage nach, wie sich die verschiedenen Milchprodukte in ihrer Gesundheitswirkung unterscheiden. Tatsächlich scheinen fermentierte Milchprodukte wie Joghurt oder Käse besonders gesundheitsförderlich zu sein. Einige Studien weisen darauf hin, dass Joghurt zum Beispiel das Risiko für Typ-2-Diabetes senken kann. Das macht deutlich, dass fermentierte Milchprodukte gesundheitliche Vorteile bieten können, die über ihre Nährstoffe hinausgehen.
Der Fettgehalt der Milch ist nicht entscheidend
Milchfett besteht hauptsächlich aus gesättigten Fettsäuren, die seit Jahren kritisch betrachtet werden. Allerdings hat die aktuelle Übersichtsarbeit diese Bedenken nicht bestätigt. Demnach spielt es keine Rolle, ob man fettarme Milch und Milchprodukte oder lieber Vollmilch und daraus hergestellte Produkte konsumiert. In der Fachwelt wird diskutiert, dass die so genannte „Milchmatrix“ eine Rolle spielen könnte. Das bedeutet, dass andere, günstige Milchinhaltsstoffe die Wirkungen der gesättigten Fettsäuren kompensieren.
Hintergrund zum Projekt „Update Milch: Neues aus der Wissenschaft“
Das Kern hat das Projekt „Milch – Update aus der Wissenschaft“ gemeinsam mit renommierten Forschungspartnern ins Leben gerufen, um die Diskussion zu den gesundheitlichen Effekten von Milch und Milchprodukten zu versachlichen.


KErn/moproweb/LVN
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