Milchanlieferung am Saisonhoch

Hotels, Gaststätten und der Catering-Bereich füllen Bestände: erhöhter Rohstoffbedarf bei Molkereien und Verarbeitern

22. Mai 2020

Anfang Mai hat sich das Milchaufkommen in Deutschland um den saisonalen Höchststand stabilisiert, nachdem es zuvor zu einem leichten Rückgang gekommen war. Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) weisen für die 19. Kalenderwoche im Bundesdurchschnitt nahezu konstante Anlieferungsmengen aus.

Es wurde lediglich 0,1 % mehr Milch an die Molkereien geliefert als in der Woche zuvor. Die Vorjahreslinie wurde dabei weiter übertroffen. Zuletzt nahm der Vorsprung gegenüber 2019 leicht auf 0,5 % zu. Im ersten Drittel des laufenden Jahres erfassten die deutschen Molkereien schätzungsweise 1,0 % mehr Milch als im Referenzzeitraum von 2019.

Derzeit berichteten die Molkereien vermehrt von stabilen Anlieferungsmengen. Ein weiterer Anstieg des Rohstoffaufkommens wird zumeist nicht mehr erwartet, eher ein zunächst plateauähnlicher Verlauf, bevor dann der saisonale Rückgang einsetzt, der üblicherweise bis in den November anhält.

Preissprung bei Rohmilch und Konzentraten
Die Rohstoffmärkte zeigten sich zu Beginn der zweiten Maihälfte weiter in fester Verfassung. Hierzu haben das nicht weiter steigende Milchaufkommen, vor allem aber die belebte Nachfrage beigetragen. Mit der sommerlichen Witterung zog der Absatz bei der Frische an. Zudem bestand ein erhöhter Rohstoffbedarf bei Molkereien und Verarbeitern, da Hotels, Gaststätten und der Catering-Bereich im Zuge der Öffnung ihre Bestände auffüllen wollten. Dies hat das verfügbare Angebot reduziert, was in Verbindung mit der anziehenden Nachfrage im Inland, aber auch im Versandgeschäft nach Italien, in der Berichtswoche zu einer deutlichen Befestigung bei den Rahmpreisen geführt hat. Magermilchkonzentrat war ebenfalls vermehrt gefragt und auch hier kam es zu weiteren Preisanstiegen.Diese Entwicklungen schlugen sich auch am Spotmarkt für Rohmilch nieder. Hier zogen die Preise über die Monatsmitte weiter an. Für die 20. Kalenderwoche ermittelte das ife Institut in Kiel im Bundesschnitt einen Preis von 23,5 Ct/kg. Das waren 1,6 Ct mehr als in der Vorwoche und lag um 3,3 Ct über dem Ergebnis von Ende April.

AMI

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