Milchprodukte als wertvolle Quelle für Proteine

Warum Proteine für alle Lebensphasen unverzichtbar sind

13. Juni 2025

Sowohl tierische Lebensmittel wie Milch(-produkte) als auch pflanzliche sind geeignete Quellen, um unseren Proteinbedarf zu decken. Die neuen Faktenblätter der GML und Initiative Milch informieren gezielt und fundiert zu diesem Thema.

Proteine – Baustein für Körper und Gesundheit

Proteine sind lebensnotwendige Nährstoffe für den Körper. Sie zählen neben Kohlenhydraten und Fetten zu den drei Hauptenergielieferanten unserer Ernährung und bestehen aus einzelnen Bausteinen, den sogenannten Aminosäuren. 20 verschiedene Aminosäuren benötigt der menschliche Körper zum Aufbau von Proteinen. Elf davon können wir selbst herstellen, neun müssen wir über die Nahrung aufnehmen – sie sind für uns somit unentbehrlich.1,2

Im Körper haben Proteine eine Vielzahl an Funktionen: Sie sind Bausteine für Muskulatur, Organe und Blut, sie tragen zur Bildung von Enzymen und Hormonen bei und sie unterstützen die Immunabwehr sowie den Transport wichtiger Nährstoffe wie z. B. Eisen. 3,4

Individueller Bedarf: Wie viel Protein wird empfohlen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt je nach Lebensphase und -stil eine angepasste Proteinzufuhr. Erwachsene benötigen etwa 0,8 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht (KG) täglich.1 Kinder, Schwangere und Stillende haben einen etwas höheren Bedarf. Auch Ältere und sportlich Aktive5 benötigen etwas mehr Protein, da hier Muskelmasse erhalten bzw. aufgebaut werden soll.

ZielgruppeZufuhrempfehlung bei Gesunden (g/kg KG)
Kinder und Jugendliche (1−18 J.) 0,9−1,0
Erwachsene (ab 19 J.) 0,8
Schwangere/Stillende0,9−1,2
Ältere (ab 65 J.)1,0
Sportlich Aktive1,2−2,0

Tierische oder pflanzliche Proteine? Beides hat Vorteile

Sowohl pflanzliche als auch tierische Lebensmittel enthalten Proteine. Entscheidend sind vor allem die Verdaulichkeit und die physiologische Wertigkeit der jeweiligen Proteinquellen: Hierbei geht es darum, wie effizient ein Nahrungsprotein in körpereigenes Protein umgewandelt werden kann. Tierische Lebensmittel wie Milch(-produkte), Eier, Fisch oder Fleisch haben im Vergleich zu pflanzlichen Produkten größtenteils eine höhere Wertigkeit, da sie in der Regel alle neun unentbehrlichen Aminosäuren enthalten.6 Aufnahmen bilden z. B. Soja und Pistazien, die ebenfalls reich an unentbehrlichen Aminosäuren sind.7

Viele pflanzliche Proteinquellen wie Hülsenfrüchte oder Getreide enthalten zwar oft weniger unentbehrliche Aminosäuren, lassen sich jedoch durch bewusste Kombinationen gut aufwerten: Etwa Vollkornbrot mit Quark oder Vollkornreis mit Linsen. So entstehen Proteinkombinationen mit hoher Wertigkeit.8

Praxisnah kombiniert: Proteinzufuhr im Alltag

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Proteinversorgung kann einfach und kostengünstig gestaltet werden. Nachfolgend einige Beispiele für nährstoffreiche, proteinreiche Mahlzeiten:

  • Frühstück: Haferflocken mit Milch, Nüssen und frischem Obst
  • Snack: Vollkornbrot mit Hüttenkäse bzw. Hummus und Rohkost
  • Mittagessen: Linsen-Bolognese mit Vollkornnudeln und Parmesan
  • Abendessen: Kartoffeln mit Quark und Ofengemüse

Insbesondere Milchprodukte bieten hier mehrere Vorteile: Sie liefern neben hochwertigem Protein ebenfalls wertvolle Mikronährstoffe wie Kalzium, Jod und B-Vitamine9 – und lassen sich leicht in verschiedene Mahlzeit integrieren.

Fazit: Die Vielfalt im Fokus

Proteine sind in jeder Lebensphase unverzichtbar – ob für Wachstum, Erhalt der Muskelmasse oder sportliche Leistung. Eine abwechslungsreiche Kombination aus tierischen und pflanzlichen Quellen sichert eine optimale Versorgung. Milchprodukte leisten dabei einen wichtigen Beitrag: Sie punkten mit hoher Wertigkeit, leichter Verdaulichkeit und vielseitiger Verwendung.

Proteinfaktenblätter zum Download

Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachse e.V. (LVN) bietet zu diesem Thema auch fundierte Faktenblätter an. Diese wurden über die Gemeinschaft der milchwirtschaftlichen Landesorganisation e.V. (GML) und die Initiative Milch 2.0 GmbH vor Kurzem erstellt. Die Faktenblätter können im Webshop der LVN kostenfrei heruntergeladen werden.

LVN/Krause


1 DGE: Referenzwerte Protein – https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/protein/
2 BfR: Bewertung von Aminosäuren: https://www.bfr.bund.de/de/gesundheitliche_bewertung_von_aminosaeuren-54420.html
3 https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/ausgewaehlte-fragen-und-antworten-zu-protein-und-unentbehrlichen-aminosaeuren/#c3501
4 https://www.bzfe.de/essen-und-gesundheit/naehrstoffe/proteine
5 https://www.dge.de/presse/meldungen/2020/positionspapier-zur-proteinzufuhr-im-sport/
6 Kopf-Bolanz A. und Eugster E. (2019). Vergleich der Nährstoffgehalte von Kuhmilch mit Schaf- und Ziegenmilch sowie pflanzenbasierten Getränken
7 Derbyshire E, Higgs J, Feeney MJ, Carughi A. Believe It or ‚Nut‘: Why It Is Time to Set the Record Straight on Nut Protein Quality: Pistachio (Pistacia vera L.) Focus. Nutrients. 2023;15(9):2158.

8 https://www.akademie-sport-gesundheit.de/magazin/biologische-wertigkeit.html
9 https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/gut-essen-und-trinken/dge-ernaehrungskreis/milch-und-milchprodukte/

Ansprechpartner für diesen Bereich

Katharina Krause
M. Sc. Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften 
Presse & Öffentlichkeitsarbeit
0511 / 85653-32
krause@milchland.de
Charlotte Bauch Mitarbeiterin der LVN
Charlotte Bauch
M. Sc. Public Health Nutrition 
Öffentlichkeitsarbeit & Ernährungsbildung
0511 / 85653-35
bauch@milchland.de
Christina von Häfen, neue Mitarbeiterin der LVN
Christina von Häfen
Staatlich geprüfte Diätassistentin 
Öffentlichkeitsarbeit & Ernährungsbildung
04488 / 5204430-26
vonhaefen@milchland.de

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