Der anhaltende Regen hat die Landwirte bei der Getreideernte ausgebremst. Bei vielen Ackerbauern liegen die Nerven blank. Das nasse Getreide verliert immer mehr an Qualität. Fallzahl und Eiweißgehalte leiden. Sie bestimmen die Backqualität des Weizenmehls.
Eine Sprecherin des Landvolks Niedersachsen erklärte gegenüber agrarheute, dass der regional sehr unterschiedlich ausgefallene Dauerregen die Ernte stark behindere. In manchen Gegenden seien zwischen dem 02. und 04. August 158 Millimeter Niederschlag gefallen, in anderen hingegen nur 21 Millimeter. Teilweise sei daher mit sehr starken Einbußen an Qualität und Menge beim Getreide auf den Feldern zu rechnen. Die Sprecherin betonte: „Niedersachsens Landwirte brauchen dringend ein paar trockene Tage.“
Getreidequalität leidet: Niedrige Fallzahl und Klebergehalte
Vor allem die Qualität vom Getreide leidet. Hat der Weizen keine Brotqualität mehr, weil Fallzahl und Klebergehalte zu schlecht sind, lässt es sich nur noch als Futtergetreide verwenden oder wird sogar zu Sondermüll. Das führt zu großen Einbußen für die Landwirte. Wichtig sei nun, die wenigen Erntefenster zu nutzen und auf den Wind zu hoffen, der die Bestände wieder abtrockne.
Mais profitiert vom Regen – Silo wird später gefahren
Während der aktuelle Dauerregen bei Weizen und Gerste zu einer angespannten Situation führt, profitiert der Mais davon. Und auch zur Futtergewinnung verwendetes Kleegras sowie Luzerne haben von dem Regen profitiert. Unsere Milchbauern kämpfen dafür mit rutschigen und zertretenen Kuhtriebwegen zur Weide. Auch das Siloeinfahren verschiebt sich zeitlich nach hinten, was sich ungünstig auf die Futterqualität auswirkt.
Die Wetterprognose zum Wochenende lässt jedoch auf ein paar trockene Zeitfenster hoffen. Wir drücken unseren Landwirten dafür fest die Daumen!
agrarheute/LVN
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