BZL veröffentlicht erste Eiweißbilanz für Deutschland

Feed Protein Balance Sheet

02. Juli 2021

Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) hat erstmals die Herkunft und Menge des in Deutschland verfütterten Eiweißes (Rohprotein) in einer Bilanz zusammengestellt. Raufutter macht mit 79 Prozent den größten Anteil am Gesamtfutteraufkommen aus.

Die Eiweißbilanz bzw. das „Feed Protein Balance Sheet“ betrachtet die Eiweißmenge jedes Futtermittels und seine Relevanz in Bezug auf die Gesamteiweißversorgung durch das Futteraufkommen. Das Inlandsfutter macht mit 178,3 Millionen Tonnen den größten Teil des Gesamtfutteraufkommens (186,6 Mio. t) aus. Ein wichtiger Bestandteil des Gesamtfutteraufkommens ist mit 147,4 Millionen Tonnen (79 Prozent) das Raufutter. Auf Getreide entfallen 24,4 Millionen Tonnen (13 Prozent), auf Rapsschrot knapp fünf Millionen Tonnen (2,7 Prozent). Die restlichen 9,8 Millionen Tonnen des Gesamtfutteraufkommens verteilen sich auf Hülsenfrüchte wie Sojaschrot, Ölsaaten, weitere Ölkuchen/ Schrote, sonstige Nebenprodukte sowie nicht-pflanzliche Quellen.

Kühe im Futtergang
Foto: AdobeStock©Countrypixel

Aussagen zur Bedeutung einzelner Futtermittel erstmals möglich

Im „Feed Protein Balance Sheet“, bzw. in der Eiweißbilanz, wird erstmals das Gesamtfutteraufkommen jedes Futtermittels im Verhältnis zur Gesamtinlandsverwendung aufgeführt. Damit wird es möglich, die Entwicklungen in der Eiweißversorgung zu verfolgen und die Bedeutung einzelner Futtermittel einschätzen zu können.

Eiweißlücke beträgt 25 Prozent

Darüber hinaus lässt sich auch die sogenannte „Eiweißlücke“ ermitteln. Sie entspricht dem Anteil des importierten Futters am Gesamtfutteraufkommen, jeweils umgerechnet in den Proteingehalt. Die Daten für das Wirtschaftsjahr 2019/20 zeigen: Insgesamt kommen 75 Prozent des Gesamtfutteraufkommens (bezogen auf den Rohproteingehalt) aus dem Inland.

Das vorläufige „Feed Protein Balance Sheet“ für das Wirtschaftsjahr 2019/20 gibt es auf der Website des BZL.

Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. weist in diesem Zusammenhang auf den My KuhTube Film 708 hin, der sich mit den Vor- und Nachteilen des Anbaus von Ackerbohnen als Sojaschrot-Alternative beschäftigt.

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BZL/LVN

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Jan-Hendrik Paduch
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