Milchlandpreis 2022 – Silberne Olga: Familie Wielert aus Einbeck im Interview

Vorstellung des Milcherzeugerbetriebs im Landkreis Northeim

20. Januar 2023

Andreas Wielert im Interview mit der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN).

Goldene Olga 2022
2. Platz: Felix Wielert und Partnerin Laura Bleibaum mit Ministerpräsident Stephan Weil, Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies und LVN-Vorstand (Foto: Patrick Lux)

Familie Wielert durfte sich bei der Milchlandpreis-Verleihung am 9. Dezember 2022 in Bad Zwischenahn über die Auszeichnung mit der Silbernen Olga freuen. Elke und Andreas Wielert bewirtschaften mit Sohn Felix einen 146 Hektar großen Milchviehbetrieb in Einbeck, davon 73 Hektar Grünland. Auf dem Hof werden 350 Milchkühe und 250 weibliche Nachzuchttiere gehalten. Die Herde erbringt eine überdurchschnittliche Milchleistung von rund 11.800 Kilogramm pro Kuh und Jahr bei einem Fettgehalt von 3,96 Prozent und einem Eiweißgehalt von 3,26 Prozent. Die Milch wird an die DMK Deutsches Milchkontor eG geliefert.

Interview mit Andreas Wielert

Die LVN lud die amtierende TOP 2 des Milchlandpreises zu einem Interview ein. Im Nachfolgenden spricht Andreas Wielert über seine Erfahrungen bei der Teilnahme am Wettbewerb für nachhaltiges Wirtschaften.

Sie waren bereits im Jahr 2014 beim Milchlandpreis platziert. Was hat Sie dazu bewogen, sich nochmals beim Wettbewerb für nachhaltiges Wirtschaften zu bewerben?

Mit unserer Teilnahme wollten wir sehen, ob wir uns im Vergleich zu anderen Betrieben verbessert haben. Außerdem waren die Mitarbeiter sehr interessiert daran, dass wir uns mit anderen Betrieben messen.

Auf Ihrem Hof halten Sie 350 Milchkühe und 250 weibliche Nachzuchttiere. Worauf achten Sie besonders beim Thema Tierwohl?

Beim Thema Tierwohl ist uns ein großes Platzangebot, breite Laufgänge, großzügige Tränken, Kuhdusche, Ventilatoren, weiche Liegeboxen, schnelles Melken und eine kurze Wartezeit im Wartehof wichtig.

Nach der Aussiedlung 1983 haben Sie Ihren Betrieb mit 50 Tieren aufgebaut. 2007 investierten Sie in eine Liegehalle für 350 Kühe sowie in ein Melkhaus mit 2×20 Side-by-Side Melkstand. Darüber hinaus gibt es auf Ihrem Betrieb ein Abteil für Kühe, die sich rund um die Abkalbung befinden. Welche Entwicklungsschritte planen Sie für die nächste Zeit?

Als Nächstes erweitern wir die Fahrsiloanlage. Es laufen Planungen für die Errichtung eines Kälberstalles. Außerdem soll der Generationswechsel vorbereitet werden.

Gibt es trotz der Auszeichnung mit der Silbernen Olga noch Aspekte, die Sie auf Ihrem Hof verändern möchten?

In allen Produktionszweigen drehen wir täglich an kleinen Stellschrauben – sei es bei der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter oder bei der Optimierung der Futterration.

Ihr Hof ist schon immer im Familienbesitz. Dabei legen Sie großen Wert auf die Zufriedenheit Ihrer angestellten Mitarbeiter und Auszubildenden. Viele von ihnen freuen sich über eine lange Betriebszugehörigkeit. Wie gelingt Ihnen diese gute Zusammenarbeit im Team?

Eine Mitarbeiterin ist seit 15 Jahren im Betrieb, ein Mitarbeiter seit 10 Jahren und ein weiterer wird sich unserem Team demnächst anschließen. Die meisten Mitarbeiter sind in mehreren Kompetenzbereichen einsetzbar. Dadurch können sie ihre Einsatzzeiten innerhalb bestimmter Grenzen tauschen und sind dadurch flexibel in der Freizeitgestaltung. Einige Mitarbeiter sind zudem durch Prämien direkt am Betriebserfolg beteiligt.

Sie treten für Ihre Dorfgemeinschaft ein, haben ein großes ehrenamtliches Engagement und sind auch im Bereich Öffentlichkeitsarbeit sehr aktiv unterwegs. Was ist Ihnen daran so wichtig?

Jeder sollte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für die Gemeinschaft engagieren. Wenn man Verantwortung für seinen Ort oder seine Gemeinde übernimmt, kann man aktiv mitgestalten. Manchmal gelingt es dadurch auch, andere zum Mitmachen zu motivieren.

Welcher Moment bleibt Ihnen in den letzten Monaten vom Ausfüllen des Bewerbungsbogens über die Begutachtung bis hin zur feierlichen Verleihung in Bad Zwischenahn besonders in Erinnerung?

Am meisten hat uns gefreut, dass unsere Mitarbeiter in dem Betriebsvideo so schön zur Geltung kamen. Da wir selber nicht teilnehmen konnten, haben unser Sohn und seine Freundin uns in Bad Zwischenahn würdig vertreten. Besonders mit Herrn Weil hatten sie gleich einen aufmerksamen Gesprächspartner.

Was möchten Sie zukünftigen Bewerbern mit auf dem Weg geben, 2023 am Milchlandpreis teilzunehmen?

Jeder sollte teilnehmen, um herauszufinden, wo sein Betrieb im Vergleich zu anderen steht. Vor allem die Begutachtung durch betriebsfremde unabhängige Personen kann dabei helfen, Schwachstellen aufzudecken.

LVN

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Christine Licher
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Lisa Müller
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