Saisonaler Rückgang der Milchmengen setzt sich fort

Marktentwicklung

30. Juli 2021

Mitte Juli ging die angelieferte Milchmenge weiter zurück. An den Rohstoffmärkten haben sich die Rahmpreise erneut stabilisiert. Auch die Eiweißseite bewegte sich auf dem Niveau der Vorwoche.

Grafik Milchmengen in Deutschland 2019-2021

Zu Beginn der zweiten Julihälfte lieferten die Erzeuger weiterhin etwas weniger Milch an die Molkereien als in der Vorwoche. Laut Daten der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) stand den Molkereien in der 28. Kalenderwoche deutschlandweit 0,7 Prozent weniger Rohstoff als in der Vorwoche zur Verfügung. Damit wurde neben den Milchmengen aus 2020 erneut das Rohstoffaufkommen aus 2019 unterschritten, nachdem sich die angelieferten Milchmengen in der Vorwoche letzterem wieder angenähert hatte. Zuletzt berichteten die Molkereien weiterhin von anhaltend niedrigeren Inhaltsstoffen in der Milch.

Rahmpreise nach kurzfristigem Rückgang wieder stabilisiert

Die Rohstoffmärkte zeigten sich in der zweiten Julihälfte zunächst recht volatil. Die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands hatte zu einem kurzfristigen, recht deutlichen Preisrückgang vor allem bei Industrierahm geführt. Molkereien waren zum Teil nicht zu erreichen. Dadurch erhöhte sich im kurzfristigen Geschäft das Angebot an Rahm. Gleichzeitig ging die Nachfrage zumindest regional zurück. Dadurch standen die Preise unter Druck. Ebenso vergrößerte sich durch zeitliche und regionale Differenzen die bundesweite Preisspanne. Der Durchschnittpreis in Deutschland lag in der 29. Kalenderwoche bei 4,4 Euro/kg Fett. In der darauffolgenden Woche stabilisierten sich die Preise auf diesem Niveau, wobei die günstigsten Offerten nicht mehr am Markt zu finden waren. Zuletzt sorgte die nun wieder wärmere Witterung für entsprechende Nachfrageimpulse und die Preise tendieren dem Vernehmen nach wieder fester.

Der Geschäftsverlauf bei Magermilchkonzentrat zeigte sich vor diesem Hintergrund recht ausgeglichen. Die Nachfrage verlief stetig. Auch hier sorgte die zuletzt wieder sommerliche Witterung für einen gestiegenen Bedarf für die Herstellung von Frischprodukten. Bei einem dazu passenden Angebot entwickelten sich die Preise stabil bis leicht fester. In der 29. Kalenderwoche wurde im Bundesdurchschnitt 2,2 Euro/kg Trockenmasse erzielt.

Auch Magermilch wurde zu überwiegend stabilen Preisen gehandelt. Die Inlandsnachfrage wurde von den Herstellern als zufriedenstellend bezeichnet. Die Exporte Richtung Italien verliefen jedoch weiterhin etwas gedämpft.

Der Spotmarkt für Rohmilch in Deutschland reagierte auf die Flutkatastrophe ebenfalls mit preislichen Rückgängen. Das ife Institut in Kiel ermittelte für die 29. Kalenderwoche ein Durschnitt von 33,6 Cent/kg. Das waren 1,2 Cent weniger als in der Woche zuvor. In Italien tendierten die Preise für Rohmilch ebenfalls nochmals schwächer. In den Niederlanden bewegten sich die Konditionen am Spotmarkt auf dem Niveau der Vorwoche.


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