Verbraucherpreise für Butter bereits stark gesenkt

Marktentwicklungen

31. März 2023

Unser aktueller Marktbericht für März 2023.

Während sich die Notierungen für Dauermilcherzeugnisse bereits seit Mitte des Jahres 2022 deutlich rückläufig entwickelten, setzte der Rückgang der Notierungen für Butter und Käse erst seit November 2022 ein. Durch eine ausreichende Rohstoffverfügbarkeit bei gleichzeitig nachlassender Nachfrage sowohl im Binnenmarkt als auch in den Exportregionen beschleunigte sich der Abwärtstrend zum Jahreswechsel.

Zur Zeit befestigen sich die Notierungen für Schnittkäse und Butter wieder auf einem niedrigeren Preislevel. Der Notierungswert für ein Kilogramm Butter (lose) liegt aktuell ca. 30 Prozent unterhalb der Notierung aus Anfang November 2022. Beim Schnittkäse (Block) liegt der Wert im März durchschnittlich bei 3,41 Euro/kg und damit 36 Prozent unterhalb des Vergleichwerts, der im November noch notiert wurde.

Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel passt die Regalpreise für den Verbraucher je nach Kontraktlaufzeiten zeitverzögert an. Bei Butter vollzog sich die Preisdegression seit Februar 2023 am deutlichsten. Die aktuellen Regalpreise für das Ziegel Markenbutter im Preiseinstieg liegen mit 1,49 Euro/250 g mittlerweile 35 Prozent unterhalb des Preises, der noch im November 2022 bei 2,29 Euro/250 g lag.

Grafik Verbraucherpreise von Molkereiprodukten konventionell 2021-2023

Beim Schnittkäse und im Segment der Milchfrischprodukte sind die Entwicklungen aufgrund der längeren Kontraktlaufzeiten weniger deutlich. Trotzdem führte der Preisverfall auf dem Pulver- und Buttermarkt sowie auf den Spotmärkten für Rahm und Rohmilch zu sehr deutlichen Anpassungen bei den Milcherzeugerpreisen.

Während im Dezember 2022 für Niedersachsen noch ein durchschnittlicher Erzeugerpreis von 63,66 Cent/kg (bei 4 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß) ausgewiesen werden konnte, liegt der Wert für Februar 2023 bereits bei 50,40 Cent/kg (-21 Prozent). Für März 2023 sind erneut deutliche Abschläge angekündigt, sodass sich der Milcherzeugerpreis aller Voraussicht nach im Schnitt deutlich unterhalb der 50 Cent Marke bewegen wird.

Die Erzeugerpreise folgen zeitverzögert den Entwicklungen auf den Produktmärkten. Die aktuell festzustellenden Preisbefestigungen beim Schnittkäse und bei Butter lassen erwarten, dass es zukünftig eher moderate Senkungen beim Erzeugerpreis geben wird und mittelfristig eine Seitwärtsentwicklung eintritt. Durch die gesunkenen Preise für Käse findet zudem aktuell eine Belebung im Exportgeschäft statt.

Aufgrund der weiterhin vergleichsweise hohen Preise für Mischfuttermittel, Energie, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe entspannt sich die Kostensituation auf den Stufen der Verarbeitung und Erzeugung nur wenig. Demnach schwindet die Marge auf Erzeugungs- und Verarbeitungsebene aufgrund weiterhin stärker fallenden Erlösen und gleichzeitig geringfügigen Entlastungen auf der Kostenseite deutlich. Der Druck auf die Verarbeitungsebene und die Erzeuger steigt.

Grafik Entwicklung von Futtermittel- und Treibstoffpreisen 2019-2023

LVN/Feuerriegel

Ansprechpartner für diesen Bereich

Frank Feuerriegel
Dipl.-Ing. Milch- und Molkereiwirtschaft 

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