Steigende Milchleistung – sinkende Emissionen

Mit Effizienz in der Milcherzeugung Emissionen verringern

27. Oktober 2023

Mehr Milch und gleichzeitig geringere Emissionen – so sieht die Entwicklung in der Milcherzeugung in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren aus. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland insgesamt 31,9 Mio. Tonnen Milch erzeugt. Diese Steigerung um 19 Prozent im Vergleich zu 2001 hat ihre Ursache in der gestiegenen Milchleistung der Kühe.

Diese stieg um gut ein Viertel auf durchschnittlich 8.550 Liter pro Kuh und Jahr. Die Leistungssteigerungen wurden durch Fortschritte in der Zucht, eine bedarfsgerechte Fütterung und ein optimiertes Management erreicht. In der modernen Rinderzucht tritt die Bedeutung der Milchleistung jedoch zugunsten anderer Merkmale immer weiter in den Hintergrund. Eine stärkere Gewichtung liegt heutzutage auf Gesundheits- und Langlebigkeitsparametern.

Grafik zu steigender Milchleistung uns sinkender Emissionen in der Milchkuhhaltung vom Bundesverband Rind und Schwein 2023

Gleichzeitig sind in den vergangenen 20 Jahren die durch die Rinderhaltung verursachten Emissionen um 16,3 Prozent gesunken. Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Zum einen sind die Milchkuhbestände gesunken. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 3,8 Mio. Milchkühe gehalten und somit 15,6 Prozent weniger als vor 20 Jahren. Weitere Gründe für den Emissionsrückgang sind in den modernen Fütterungsstrategien und dem Stallmanagement zu finden. Auch die Wissenschaft arbeitet stetig an Maßnahmen zur Reduzierung der Methanemissionen.

Mit der Rinderhaltung werden Milch und Fleisch, aber auch Emissionen erzeugt. Geringere Tierbestände ermöglichen somit geringere Umwelt- bzw. Klimaauswirkungen. Nur bei einer effizienten und nachhaltigen landwirtschaftlichen Erzeugung kann trotzdem weiterhin eine Versorgung mit tierischen Lebensmitteln sichergestellt werden, die mengen- und preismäßig den Bedürfnissen der Verbraucher entspricht.

Bei der häufig emotional geführten Debatte um den Klimawandel ist es wichtig, faktenbasiert zu diskutieren und Lösungsansätze abzuleiten. Die von der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) initiierte und von der Fokus Milch GmbH finanzierte Klimaplattform Milch setzt dort an. Mithilfe eines Online-Fragebogens konnte auf mittlerweile etwa 3.000 niedersächsischen Milcherzeugerbetrieben der CO2-Fußabdruck ermittelt werden. Der Landwirt bekommt Auskunft darüber, wo Treibhausgase in welchem Umfang auf seinem Betrieb entstehen und hat so eine erste Einschätzung, welche Stellschrauben für die Verminderung von Emissionen pro kg erzeugtem Liter Milch betriebsindividuell geeignet sind. Zukünftiges Ziel der Klimaplattform Milch ist es, weitere Optionen aufzudecken, die Emissionen zu vermindern und die Nahrungsmittelproduktion nicht einzuschränken.

BRS/LVN

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