Erzeugerpreise in der Landwirtschaft

Preisentwicklungen

22. Oktober 2021

Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte ziehen an, wobei Produkte aus tierischer Erzeugung deutlich in der Entwicklung zurückstehen. Bei Schlachtschweinen ist der Trend fatalerweise gegenläufig.

Im August 2021 lag der Milchpreis um 13,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zu den Preisentwicklungen bei pflanzlichen Produkten, die im Mittel um +23,4 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen sind, sind die Entwicklungen bei Milch als vergleichsweise moderat zu bezeichnen.

Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte waren im August 2021 um 13,3 Prozent höher als im August 2020. Gegenüber Juli 2021 stiegen die Preise um 1,2 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist der hohe Preisanstieg für pflanzliche Erzeugnisse im August 2021 um 23,4 Prozent gegenüber August 2020, wie bereits in den vergangenen Monaten, vor allem auf die gestiegenen Getreidepreise zurückzuführen. Diese lagen im August 2021 um 34,4 Prozent über dem Vorjahresniveau – das war der höchste Anstieg seit Januar 2013. Im Juli 2021 hatte die Veränderung bereits +21,2 Prozent betragen. Ausschlaggebend für die Preissteigerungen bei Getreide sind die zum Teil geringen Ernteergebnisse in Deutschland sowie die weltweit reduzierten Ernteprognosen.

Preise für tierische Erzeugnisse um 6,9 Prozent gestiegen, für Milch um 13,1 Prozent

Die Preise für tierische Erzeugnisse stiegen im August 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,9 Prozent. Im Juli hatte der Preisanstieg 7,6 Prozent betragen. Der Preisanstieg für tierische Erzeugnisse ist vor allem auf die steigenden Milchpreise zurückzuführen. Im August 2021 lag der Milchpreis um 13,1 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Bei Schlachtschweinen setzte sich der schon in den vergangenen Monaten beobachtete Trend fallender Preise fort. Im August 2021 fielen sie um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Preisrückgang ist vor allem auf eine geringe Nachfrage zurückzuführen.

Bei Schafen und Ziegen wurden dagegen – wie in den vergangenen Monaten – steigende Preise beobachtet (August 2021 gegenüber August 2020: +21,7 Prozent). Auch für Rinder erhöhten sich die Preise im August 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat (+16,0 Prozent). Diese Erhöhung ist im Wesentlichen auf die begrenzten Angebotsmengen und die gestiegene Nachfrage zurückzuführen.

Grafik Erzeugerpreisindizes landwirtschaftlicher Produkte

Vergleicht man den durchschnittlichen Anstieg der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte mit den Erzeugerpreisen gewerblicher Produkte, so ist dort ein noch steilerer Anstieg mit 14,2 Prozent zum Vorjahresmonat festzustellen. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (u. a. Erdgas, Heizöl, Strom) übertreffen somit den Anstieg landwirtschaftlicher Produkte um 1,1 Prozent. Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen sind laut Pressemitteilung von destatis insbesondere im Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei um +17,0 Prozent gestiegen.

Die gesamte Pressemeldung des Statistischen Bundesamts vom 20.10.2021 ist unter diesem Link online abrufbar.

                                                                       LVN/Destatis

Ansprechpartner für diesen Bereich

Frank Feuerriegel
Dipl.-Ing. Milch- und Molkereiwirtschaft 

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