Milchhof Börger punktet mit viel Tierkomfort und nachhaltigem Betriebskonzept

Gewinner der Goldenen Olga 2020

28. Mai 2021

Im kleinen und Corona-konformen Rahmen hat die LVN am 25. Mai 2021 auf dem Hof der Familie Börger in Wietmarschen gemeinsam mit der Niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast eine lebensgroße goldene Kuh-Statue mit Namen „Olga“ offiziell aufgestellt.

Der Milchviehbetrieb hatte es im Dezember 2020 an die Spitze der 8.800 Milcherzeuger in Niedersachsen geschafft. Familie Börger darf sich mit ihrem Betrieb seitdem „Bester Milcherzeuger Niedersachsens 2020“ nennen. Jessica (35) und Hartmut Börger (40) erhielten im Rahmen einer digitalen Preisverleihung die „Goldene Olga 2020“ und einen Geldpreis in Höhe von 3.500 Euro.

Die goldene Kuh-Statue wird bis zum Herbst dieses Jahres als zentraler Punkt und Blickfang für verschiedene Aktionen auf dem Hof fungieren. Darüber hinaus wurde ein repräsentatives Hofschild aufgehängt, das auch über dieses Jahr hinaus Besucher auf dem Hof über den Erfolg informieren wird. Es ist das Symbol für die Anerkennung der herausragenden Arbeit des Betriebes.

Im Rahmen der Feierstunde auf dem Hof stellte Betriebsleiter Hartmut Börger den Gästen seinen Betrieb vor. Die Vorsitzenden der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V., Jan Heusmann und Herbert Heyen, gratulierten der Familie und erläuterten dabei die für den Sieg ausschlaggebenden Einschätzungen der Jury. Weitere Glückwünsche und Grußworte kamen von Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und von Heinz Korte, Aufsichtsratsvorsitzender von der DMK Deutsches Milchkontor eG.

Milchlandpreis 2020: Hofschildübergabe bei Familie Börger
Foto: Andreas Dittmer

Ministerin Otte-Kinast lobt den Nachhaltigkeitsfokus des Betriebes

„Der Betrieb der Familie Börger steht für die moderne, leistungsfähige und nachhaltige Landwirtschaft im Milchland Niedersachsen“, lobte Barbara Otte-Kinast, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, im Rahmen der Feier. „Die „Goldene Olga“ ist ein Markenzeichen für Erfolg und Nachhaltigkeit, auf dem Börger-Hof steht sie zu Recht!“

LVN-Vorstand Heusmann: „Der Milchlandpreis motiviert die Betriebe zu einer noch nachhaltigeren Milcherzeugung.“

Jan Heusmann, Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN), unterstrich den hohen Anspruch des Milchlandpreises an die Kandidaten, die eine fachliche Antwort auf die öffentliche Diskussion um die Milchviehhaltung sei: „In den letzten 20 Jahren konnten wir als LVN gemeinsam mit über 1.000 Wettbewerbs-Teilnehmern zeigen, dass niedersächsische Milchbauernhöfe ihre Verantwortung ernst nehmen und sich auf den Weg machen, nachhaltig zu wirtschaften“, so Heusmann. „Es ist in all den Jahren immer wieder beachtlich, welche Motivation die Auszeichnung im Wettbewerb auf den Höfen hinterlässt und welche Entwicklungen im Bereich Tierwohl und Umweltschutz auf den Betrieben zu beobachten sind. Auch kleine Veränderungen zählen auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft der Milchwirtschaft.“

LVN-Vorstand Heyen: „Die ‚Olga‘ fördert Transparenz und Verständnis.“

„Verbraucher wünschen sich mehr Transparenz und mehr Nachhaltigkeit, Landwirte mehr Verständnis für ihre Arbeit“, so der Vorstand der LVN, Herbert Heyen. „Mit der ‚Goldenen Olga‘ machen wir einen wichtigen Schritt in genau diese Richtung. Er bietet Verbrauchern Einblicke in die Landwirtschaft und Milcherzeugern die Möglichkeit, ihre Leistungen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit darzustellen“, sagt Heyen. „Denn der Preis honoriert nicht nur die messbaren Kriterien wie Milchqualität, Milcherträge und wirtschaftlicher Erfolg, sondern auch das Engagement der Landwirte in den Bereichen Tierwohl, Umweltschutz und in gesellschaftlicher Hinsicht.“ Daher sieht das LVN-Vorstandsmitglied den Milchlandpreis auch als Chance, den Verbrauchern zu zeigen, dass auf den Höfen oft schon deutlich mehr für diese Punkte getan wird, als gesetzliche Auflagen und einzelne Produktsiegel verlangen.

Hervorragendes Herdenmanagement, großes Engagement beim Umweltschutz, durchdachtes Energiekonzept

„Der Hof der Familie Börger präsentiert sich als top-geführter und moderner Betrieb, auf dem das Tier im Vordergrund steht. Die ganze Familie kümmert sich tagtäglich persönlich, unterstützt durch ihre Mitarbeiter, um die Kühe und Kälber“, sagt Jan Heusmann. „Darüber hinaus ist der Betrieb voll digitalisiert. Zu jedem Tier werden sämtliche Maßnahmen und Daten von Geburt an digital dokumentiert. Zudem kann der Betriebsleiter mit Hilfe digitaler Maßnahmen auch aus der Ferne überwachen, wie es jeder einzelnen Kuh und jedem einzelnen Kalb geht. Entsprechend gut ist die Kuhgesundheit, was sich in einer überdurchschnittlichen Milchleistung von 10.470 kg/Kuh/Jahr widerspiegelt.“

Die Jury war sich einig: Der Milchviehbetrieb Börger zeichnet sich zusätzlich durch ein hervorragendes Betriebskonzept aus, bei dem die Nachhaltigkeit im Fokus steht: „Die Themen Umweltschutz und Energieeffizienz liegen dem Betriebsleiter deutlich spürbar am Herzen. Auf den Dächern der Betriebsgebäude befinden sich Photovoltaikanlagen und die Beleuchtung ist bereits vollständig auf LED umgestellt. Die körperwarme Milch wird über einen Plattenkühler mit Wasser vorgekühlt, das spart eine erhebliche Menge an elektrischer Energie ein. Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wurde jüngst eine Biogasanlage gebaut, die zur Stromgewinnung nicht mit Mais, sondern vollständig mit Gülle, Mist und Futterresten betrieben wird.“

„Die gesamte Betriebsführung ist sehr innovativ und strategisch ausgerichtet. Investitionsentscheidungen und Veränderungen werden detailliert geplant und durchgerechnet. Der Betrieb Börger wird konsequent und stetig weiterentwickelt“, ergänzt Heusmann.

DMK-Aufsichtsratsvorsitzender Heinz Korte stolz auf ausgezeichneten Milchlieferanten

Der Aufsichtsratsvorsitzende der DMK Deutsches Milchkontor eG, Heinz Korte, freute sich über den Milchlandpreis-Erfolg des langjährigen DMK-Milchlieferanten und Mitglied des Aufsichtsrats. „Die LVN ehrt mit der Familie Börger einen herausragenden Betrieb aus der DMK-Familie“, so Korte. „Sie betreibt ihren Hof mit großem Engagement, mit klaren Strukturen und mit außerordentlicher Weitsicht, gerade auch im Hinblick auf den Umweltschutz und die Energieeffizienz. Die ganze Familie setzt sich mit großer Leidenschaft für die Tiere ein und ist stets offen für Innovationen und die Öffentlichkeitsarbeit. So ist der Betrieb Börger ein Hof, der seine Tore für Besucher in Form von Schulungen bis zu Schulbesuchen öffnet und die zukunftsfähige und nachhaltige Milchproduktion präsentiert“, ergänzte Korte: „Wir sind stolz darauf, dass erneut ein DMK-Milchlieferant mit der „Goldenen Olga“ ausgezeichnet wird.“

Das Erfolgsrezept: „Nachhaltiges Betriebskonzept und ein Maximum an Kuhgesundheit“

Harmut Börger bringt die nachhaltige Betriebsausrichtung auf den Punkt: „Nachhaltigkeit hat ja viele Aspekte. In der Öffentlichkeit wird im Moment viel über Umwelt- und Klimaschutz diskutiert. Und natürlich muss sich auch die Landwirtschaft wandeln, das hat sie ja auch immer getan. Zum Klimaschutz trägt natürlich vor allem unsere neue Biogasanlage bei. Wir setzen nur Gülle und Mist ein, gewinnen so Strom für über 120 Haushalte und reduzieren den Methanausstoß unserer Gülle. Auch eine dritte Photovoltaik-Anlage haben wir in Betrieb genommen. Ein weiterer wichtiger Beitrag zum Umweltschutz war mit Sicherheit die Sanierung unserer Siloplatten.“

Die durchschnittliche Milchmenge von 10.470 kg pro Kuh und Jahr spricht für ein ausgeprägtes Wohlbefinden der Tiere auf dem Hof: „Alles, was auf dem Hof passiert, ist auf die Bedürfnisse der Kühe abgestimmt. 2011 haben wir beispielsweise unser Kälberdorf gebaut, ein Gebäude für Kälber bis ca. 4 Wochen. Das war für den Gesundheitsaspekt ein großer Fortschritt. Gleichzeitig haben wir damals die gesamte Jungviehaufzucht intensiviert. 2015 haben wir dafür dann den kompletten Jungviehbereich umgebaut. Die Gebäude bieten jetzt ideale Voraussetzungen für eine intensive Aufzucht und auch für eine hohe Arbeitseffizienz“, erklärt Hartmut Börger.

Der Betrieb von Familie Börger

Dem Familienbetrieb Börger stehen in Wietmarschen 85 Hektar zur Verfügung, davon 52 Hektar Grünland. Auf dem Hof werden 130 Milchkühe sowie 200 weibliche Nachzuchttiere gehalten. Die Herde erbringt eine überdurchschnittliche Milchleistung von rund 10.470 Kilogramm pro Kuh und Jahr bei einem Fettgehalt von 3,93 Prozent und einem Eiweißgehalt von 3,42 Prozent. Die Milch wird an die DMK Deutsches Milchkontor eG geliefert.

Der Hof wird bereits seit 1860 an dieser Stelle geführt.
Bei der täglichen Arbeit wird Betriebsleiter Hartmut Börger von seinen Eltern, einer Auszubildenden und einem Mitarbeiter in Teilzeit unterstützt. Sämtliche Routine-Arbeiten auf dem Hof sind standardisiert, terminiert und aufeinander abgestimmt. Wie in einem kleinen, gut geführten Familienbetrieb üblich, kann hier jeder alle Aufgaben übernehmen.

Werfen Sie einen Blick auf den Börger-Hof im Video-Portrait.

Der Milchlandpreis – ein Unternehmerpreis für Nachhaltigkeit

Das Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchviehhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Die Auszeichnung ist nach Angaben der Landesvereinigung als „Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften“ konzipiert. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise der einzelnen Betriebe prüft ein jeweils aus zwei Fachleuten bestehendes Gutachterteam nicht nur die Höfe sehr intensiv, sondern insbesondere auch deren Aktivitäten in den Bereichen Ökologie, Tierwohl, Soziales und Ökonomie. „Ziel ist es, jedes Jahr einen Milcherzeugerbetrieb als Preisträger der ,Goldenen Olga‘ zu ermitteln und auszuzeichnen, der nicht nur eine optimale Rohmilch produziert, sondern der hervorragend wirtschaftet und sich durch einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Tieren, der Umwelt und den auf dem Hof arbeitenden Menschen hervorhebt“, so die Landesvereinigung in der Ausschreibung zum Wettbewerb. 

Sponsoren unterstützen den Wettbewerb

Verlässlich und aktiv zeigen sich in diesem Jahr erneut die langjährigen Sponsoren des Milchlandpreises: Die Maschinenfabrik Bernard Krone, das Landmaschinenhandelsunternehmen LVD Bernard Krone, die Firma GEA Farm Technologies GmbH, die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems sowie die RWG Raiffeisen-Warengenossenschaft Ammerland-OstFriesland eG. Alle Sponsoren unterstützen den Milchlandpreiswettbewerb insbesondere auch deshalb, weil sie sich eng mit der Milchwirtschaft im norddeutschen Raum verbunden fühlen.

Video der Hofschildübergabe

Schauen Sie dich das Video der Hofschildübergabe bei Familie Börger an:

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gmc/LVN

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